Bestattungsarten in anderen Kulturen – so vielfältig wird weltweit beigesetzt

Bestattungsarten in anderen Kulturen – so vielfältig wird weltweit beigesetzt

Bestattungsarten in anderen KulturenEgal welche Ethnie, Kultur, welche Ansichten, Meinungen, politischen Systeme und all jene Eigenschaften, die die Menschen weltweit so unterschiedlich machen – der Tod verbindet uns alle. Während in Deutschland die Erdbestattung auf einem Friedhof fester Bestandteil unserer westlich-christlichen Kultur ist, entscheiden sich immer mehr Menschen für die hierzulande immer noch als Alternative angesehene Feuerbestattung. Letztere kann nach Wunsch in eine Urnenbestattung, eine Seebestattung, eine Baumbestattung und anderen Bestattungsarten, die die Asche-Überreste beisetzen, übergehen. Bestattungsarten in anderen Kulturen unterscheiden sich manchmal geringfügig von den hiesigen Traditionen – und oft drastisch. Wir haben einige Eindrücke aus aller Welt für Sie gesammelt.

Wie andere Kulturen mit dem Tod umgehen

Alternative Bestattungen werden auch in Deutschland, Österreich und in der Schweiz immer gefragter. Die Seebestattung und Baumbestattung sind heutzutage ebenfalls recht bekannt. Bei den meisten Bestattungen gibt es eine würdige Zeremonie, ob christliche Beerdigung, Trauerfeier bei Feuerbestattungen, Aufbahrung – Menschen trauern dabei meist gemeinsam mit anderen Angehörigen. Hier kennt man vielleicht noch den islamischen Brauch, den Sarg nach Mekka hin auszurichten – vielerorts wird das auf Wunsch durchgeführt. Für mehr Aufsehen hat aber z.B. die Weltraumbestattung gesorgt, bei der die Asche des Toten in den Weltraum und dort in die Umlaufbahn der Erde gebracht wird. Was sich nach Science Fiction anhört, ist in den USA durchaus möglich – das kann sich aber kaum ein Mensch leisten. Insgesamt wird der Bedarf an alternativen Bestattungen im Verlauf des 21. Jahrhundert zunehmen.

Berge als Bestattungsarten in anderen Kulturen

Die Bestattungsarten in anderen Kulturen und Ländern sind nicht immer so aufwendig, aber trotzdem sehr interessant. Ob trauern oder feiern: Vor allem bei den alten Völkern und Kulturen (Buddhismus, Islam, Hinduismus, Juden) gibt es teilweise für uns außergewöhnliche Bestattungsriten, Friedhöfe, Rituale und Zeremonien – vielerorts dreht sich ungemein viel um eine riesige Bestattungskultur. Schon in Urzeiten waren Menschen aller Kulturen sehr Kreativ, wenn es darum ging, mit Ritualen oder Zeremonien dann traditionelle Bräuche zu etablieren. Bei Kulturen, die an die Wiedergeburt, den Kreislauf des Lebens und/oder an ein Jenseits glauben, gehen Angehörige manchmal heute noch ungewöhnliche Wege und scheuen weder Aufwand noch Kosten. Hier eine kleine Auswahl besonderer Zeremonien, Rituale, und Gräber:

  • In Tibet wird eine ungewöhnliche Form der Bestattung praktiziert: Die weitgehend anonyme ‘Himmelsbestattung’. Hierbei wird der Leichnam erst gewaschen, dann in Yakbutter und Gerste eingerieben und abschließend wird der Körper in der heiligen Steppe den Geiern übergeben. Die Tibetaner üben diesen Brauch auch aus praktischen Gründen aus: Da es in der Region aufgrund von Steinböden kaum geeignete Stellen für Erdbestattungen gibt, nutzt man eben das andere Element, um Tote zu verabschieden – die Luft.
  • Platzmangel für Erdbestattungen zwingen auch diverse Völker in China und auf den Philippinen dazu, praktisch zu denken. Hier gibt es den Brauch, Verstorbene in hängende Särge zu legen. Diese Särge werden anschließend zwischen Klippen oder Felsspalten platziert, die Leichen so zum Himmel gerichtet bestattet. Hier ist auch der Glauben maßgebend, so die Seele des Verstorbenen befreien zu wollen, anstatt sie unter der Erde dem Totenreich zu überlassen. Dort würde die Leiche samt Seele quasi erstickt werden. In diesen offenen Gräbern kann die Seele dann fortfliegen.
  • Etwas feierlicher geht es in New Orleans, USA, zu. In der sogenannten Geburtsstätte des Jazz ist es durchaus üblich, Bestattungszeremonien mit Jazz musikalisch zu untermalen. Typischerweise findet ein Trauer-Marsch vom Haus des Verstorbenen zum Grab statt, der von einer Brass-Band begleitet wird. Die Tonalität der Musik startet ruhig und traurig und wird gegen Ende immer feierlicher; teilweise wird sogar bei und nach der Beerdigung getanzt, um der Ernsthaftigkeit des Todes zu trotzen. So wird das Leben des Verstorbenen gebührend gefeiert.
  • Manche Völker zeigen sich beim Sarg besonders kreativ. In Ghana ist es z.B. durchaus üblich, dem Sarg eine individuelle Form zu geben, die mit dem Leben des Verstorbenen zu tun hat. Demnach werden Bauern gerne in Särge gelegt, die die Form eines Tieres haben. Kneipenbesitzer werden durchaus schon mal in Särgen beigesetzt, die wie eine Flasche aussehen. Die Särge sind häufig mit Symbolik verziehrt, z.B. mit Feuer oder Sternen. Billig ist das nicht: Mancher Ghanaer muss für einen solchen Sarg mit Symbol-Charakter mehrere Monatsgehälter einplanen, oft lange bevor er beerdigt werden würde.
  • In Indien fließt der weltbekannte heilige Fluss Ganges. Hier endet auch für viele Inder bzw. Hindus das Leben im Diesseits. So pilgern viele Todkranke und alte Menschen mühsam in die Stadt Varanasi, um in den Ganges zu gelangen und aus dem Kreislauf des Lebens in die Ewigkeit einzutreten. Normalerweise werden die Toten in einem Ritual vollständig verbrannt, die Asche anschließend in den Fluss gegeben. Diese Bestattungsform gilt aus Umweltgründen aber als umstritten, weil der “ewige” Ganges eben auch Millionen von Menschen als Trinkwasserquelle und Bad dient. Den Hinterbliebenen ist ein Wasser-Begräbnis im heiligen Fluss und der Übergang ins Jenseits aber so wichtig, dass hier im Jahr knapp zehntausende Hindus ihre letzte Station haben.

Kulturelle Bestattungen in Hügeln

Bestattungen mit kultureller und individueller Note

So verschieden Menschen und Kulturen sind, so zahlreich sind die Methoden der Beisetzung und der Umgang mit dem Tod. Ein modernes Bestattungsunternehmen sollte die Wünsche des Verstorbenen und der Angehörigen respektieren und umsetzen. Diese Wünsche können sich aus Tradition, individueller Vorstellung, kulturellen Bräuchen und Ideen der Verbliebenen ergeben. Eines eint aber tatsächlich fast alle Bestattungen: Die Wichtigkeit, den Menschen würdevoll zu verabschieden, seinem Leben und Wirken zu gedenken und zu einem Abschluss zu finden, der allen Verbliebenen in der Trauer Trost spendet. Auch das haben alle Kulturen der Welt gemeinsam.

Lebensbaum
Die Arbeit der Märkischen Feuerbestattung wird in bewährter Weise durch die Lebensbaum s.r.o. weitergeführt.